
2025 Zürs Investor Conference
Die Zürs Investor Conference von RBI und ODDO BHF fand vom 7. bis 9. April in einer malerischen Bergkulisse statt und bot 1000+ Treffen zwischen Investoren und Unternehmen sowie Podiumsdiskussionen über regionale Börsen, den europäischen Aktienmarkt und Strategien für internationalen Wettbewerb angesichts Trumps "America First"-Politik.
Die diesjährige Veranstaltung, die in der malerischen Berglandschaft der österreichischen Alpen stattfand, war erneut eine erfolgreiche Networking-Gelegenheit, die über 100 nationale und internationale Investoren in börsennotierten und privaten Beteiligungen sowie etwa 70 führende österreichische und CEE börsennotierte und nicht börsennotierte Unternehmen zusammenbrachte. Die Tage waren gefüllt mit rund 1000 vorab vereinbarten Einzelgesprächen zwischen Investoren und Unternehmen sowie kleinen Gruppentreffen und aufschlussreichen Podiumsdiskussionen, die Zugang zu österreichischer und CEE-Marktexpertise boten.
Panel 1: Die Rolle von regionalen Börsen in Europa
Branchengrößen wie Christoph Boschan von der Wiener Börse, Stephane Houri, Forschungsleiter bei ODDO BHF, Daniela Major, Präsidentin der rumänischen IR-Vereinigung ARIR, und Richárd Végh, CEO der Budapester Börse, diskutierten darüber, wie regionale Börsen ihre Relevanz im globalen Wettbewerb bewahren können. Stefan Maxian, Equity Capital Markets Head bei Raiffeisen Bank International AG, moderierte das Panel. Wichtige Erkenntnisse umfassten die Bedeutung lokaler Börsennotierungen für Liquidität und Nachfrage im Einzelhandel, wobei beispielsweise erwähnt wurde, dass die Nachfrage im Einzelhandel mehr als 25 % des Börsenumsatzes in Ungarn ausmacht. Die Diskussion behandelte auch Strategien zur Gewinnung von Investoren für regionale Märkte und betonte die Rolle lokaler Pensionsfonds, wobei skandinavische Länder (insbesondere Schweden) als europäische Vorreiter in diesem Bereich genannt wurden.
Panel 2: Die Europäische Industrie am Scheideweg
Die zweite Podiumsdiskussion, die am 8. April stattfand, befasste sich mit der Frage, ob die europäische Industrie im internationalen Wettbewerb zurückfällt. Unter der Moderation von Markus Remis, ODDO BHF, nahmen Gunter Deuber, Chefanalyst bei Raiffeisen Bank International AG, Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG, Claudia Trampisch, CFO der AMAG Austria Metall AG, Felix Strohbichler, CFO der Palfinger AG, und Alexandru Stanean, CEO der TeraPlast SA, an der Diskussion teil. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und behandelte Aspekte wie steigende Arbeitskosten, insbesondere in Österreich, und die Auswirkungen der Importzölle, die durch Trumps "America First"-Politik auferlegt wurden. Trotz der Herausforderungen vermittelte das Panel einen optimistischen Ausblick und betonte die Notwendigkeit von wertschöpfenden Produkten und strategischer Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen.
Panel 3: European Equity Markets Outlook
Experten wie Gunter Deuber, Raiffeisen Research Head, Thomas Zlowodzki, Stratege bei Oddo BHF, Günther Schmitt, Equities, Developed Markets Head bei Raiffeisen Capital Management und Miro Zuzak, Chief Investment Officer bei JMS Invest, untersuchten die Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf die Kapitalmärkte, einschließlich Trumps Handelspolitik (die Diskussion fand am Mittwoch nach einer starken Marktkorrektur, aber vor Trumps Ankündigung eines 90-tägigen Zollmoratoriums statt) und das Potenzial für eine globale Rezession.
Die Diskussionen variierten von einer globalen Rezession mit einem signifikanten Bärenmarkt bis hin zu einer Kaufgelegenheit basierend auf einem optimistischen Ausgang der Verhandlungen zwischen verschiedenen Ländern und den USA. Aus pessimistischer Sicht erwähnten Teilnehmer einen möglichen "COVID-Moment" aufgrund des Stopps wesentlicher Handelsströme, ausgelöst durch hohe globale Unsicherheit und 100%+ Zölle auf Waren aus China, und wiesen auch darauf hin, dass das Destocking aufgrund schwacher Nachfrage zu einer Rezession in der zweiten Jahreshälfte in den USA führen könnte.
Positive Stimmen wiesen auf eine erwartete Konzession der US-Regierung aufgrund der signifikanten Marktreaktion hin und sahen Potenzial insbesondere in Infrastruktur- und Gesundheitsaktien in Europa, die von der jüngsten Preiskorrektur betroffen sind.
Zusammengefasst bot die diesjährige Zürs Investor Conference eine Plattform für robuste Austausche und strategische Einblicke, die Teilnehmer mit dem Wissen ausstatteten, um sich im sich ständig wandelnden Finanzumfeld zurechtzufinden.