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Ein einladender Innenhof eines alpinen Gebäudes, der bei Einbruch der Dämmerung von warmem Licht beleuchtet wird. Die Szenerie besticht durch Holzarchitektur, Außensitzplätze mit Sonnenschirmen und üppiges Grün. Ein sichtbares Schild mit der Aufschrift „Alpenhotel“ unterstreicht den Charme der Szene.

Finanzen im Fokus: 39. Finanzsymposium Alpbach

Das 39. Alpbacher Finanzsymposium 2025 vereinte die Finanzwelt und bot eine dynamische Plattform für Austausch und Inspiration. Gemeinsam mit den Raiffeisen Landesbanken war die Raiffeisen Bank International als Sponsor beim Alpbacher Finanzsymposium beteiligt, das lebhafte Diskussionen und wertvolle Einblicke bot.

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Vom 8. bis 10. Oktober 2025 versammelten sich CFOs, Treasurer:innen und Führungskräfte der DACH-Region beim 39. Alpbacher Finanzsymposium. Die Raiffeisen Bank International trat gemeinsam mit den Raiffeisen Landesbanken als Sponsor auf und setzte damit einen starken Akzent auf Zusammenarbeit und Innovation.

Ein absolutes Highlight der Veranstaltung war das exklusive RBI-Dinner im Hotel Böglerhof am Eröffnungstag, Mittwoch, den 8. Oktober, um 20:00 Uhr. In dieser inspirierenden Atmosphäre knüpften die Teilnehmenden wertvolle Kontakte und tauschten sich intensiv mit Kund:innen und Partner:innen aus.

Die Agenda des Symposiums bot eine Vielzahl spannender Diskussionen, darunter das Executive Panel „Wie man so flexibel wie möglich bei der Finanzierung bleibt: Instrumente für Betriebskapital und Akquisitionen“. Jessica Schwarzer moderierte diese hochkarätige Runde, die Beiträge von Valerie Brunner, Wilfrid Fabjani, Oliver Fern, Dieter Hengl und Klemens Eiter umfasste. Valerie Brunner betonte während des Panels: „Es gibt eine breite Palette von Instrumenten, um Betriebskapital und spezielle Situationen zu finanzieren. Um auf strategische Bewegungen vorbereitet zu sein, ist der regelmäßige Austausch mit Ihrem Bankpartner unerlässlich.“

Ein weiteres zentrales Thema war die „Zins- und Währungsprognose“, die Christian Helmenstein leitete. Gunter Deuber stellte die Herausforderungen und Aussichten für Zinssätze und Staatsdefizite vor und diskutierte diese mit Gerhard Massenbauer, Jürgen Michels, Antje Praefcke und Stefan Bruckbauer.

Nach den inspirierenden Diskussionen beim 39. Alpbacher Finanzsymposium, in dessen Rahmen zentrale Themen wie Finanzierung und Marktstrategien behandelt wurden, richtete sich der Blick auf die Herausforderungen und Chancen, die sich im Kontext der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage ergeben.

Das diesjährige Finanzforum Alpbach rückte die Themen Resilienz, Geopolitik und neue Wachstumsmärkte und besonders Indien in den Fokus. Das Land Indien präsentierte sich als interessanter zukünftiger Wachstumsmarkt. Dies ist umso mehr von Bedeutung, da bei einigen Firmenlenkern und Forum-Teilnehmenden durchaus eine konstruktiv-skeptische Haltung gegenüber durchschillerte.

Im Gegensatz zu den Chancen auf neuen Wachstumsmärkten wurden die herausfordernden Wirtschafts- und Investitionsbedingungen am Wirtschaftsstandort Österreich aus verschiedenen Blickwinkeln thematisiert. Der Chefökonom der Industriellenvereinigung zeigte eindrucksvoll auf, wie veraltet der heimische Kapitalstock mittlerweile ist, Industrievertreter:innen rückten die bekannten Themen wie Lohn- und Energiekosten in den Fokus. Unverkennbar deutlich wurde aber auch, die Leistungsbereitschaft ist in vielen Teilen der Welt höher als in Europa und Österreich.

In Bezug auf die geopolitische und geoökonomische Gesamtwetterlage plädierten zahlreiche Wirtschaftsvertreter:innen für einen wirtschafts- und handelspolitischen Pragmatismus auf EU-Ebene und auch hierzulande. Vor allem ist es von Nöten Wirtschaftsabkommen abzuschließen, solange die EU überhaupt noch relevant ist.

Zudem wurde ein differenzierter Umgang mit der Herausforderung China diskutiert. Der chinesische Markt kann nicht mehr als einfacher Produktions- und Wachstumsmarkt angesehen werden. Einerseits ist China kein Billigstandort mehr, andererseits hat China heimische Firmen in Bezug auf Produkt- und Qualitätsstandards in einigen Branchen zumindest eingeholt wenn nicht sogar schon überholt. Zudem gilt, dass sich China in vielen Bereichen bewusst unabhängig von westlichen Firmen macht. Insofern ist in Bezug auf China keine geopolitische Naivität angebracht.

Einige internationale Teilnehmende thematisierten klar, dass Europa nicht mehr eindeutig als industrielle Führungsmacht angesehen wird. Angesichts der skizzierten Herausforderungen im Industriebereich gilt es die Datenbasis in Produktions-, Prozess- und Finanzierungsbereich zu integrieren und zu verzahnen. Nur so sind umfassende und komplexe KI-Anwendungen möglich. Hierzählt derzeit Europa und insbesondere der DACH-Raum nicht unbedingt zu den Spitzenreitern  Zahlreiche Forum-Teilnehmende mahnten ein, nicht nur auf die kurzfristigen finanziellen Vorteile von KI-Integration zu schauen. Denn eine umfassende Beschäftigung mit KI auf Unternehmensebene stärkt auch die allgemeine Innovationskraft und Agilität signifikant.

Im Lichte der skizzierten gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen sowie des immensen Investitionsbedarfs wurde von zahlreichen Forum-Teilnehmenden ein klarer Politikfokus auf Fairness in der Industrie- und Handelspolitik eingemahnt. Zudem gilt es das Thema zivile und militärische Wertschöpfung enger zu denken und verzahnen, etwa im Bereich Drohnen, IT-Sicherheit oder Sicherheit der Kommunikation. In Österreich wird es auch darum gehen, das Thema Neutralität nicht zu eng auszulegen.

Die Resilienz in der Finanzierung im Handelsfinanzierungsbereich oder auch in speziellen Unternehmenssituationen wie Übernahmen stand im Fokus zahlreicher Panels und Workshops – zum Beispiel komplexere Supply-Chain-Finance Lösungen. 

Zudem leiden zahlreiche heimische Firmen derzeit unter einer sinkenden und/oder unterdurchschnittlichen Profitabilität im Lichte der schwierigen Standortbedingungen. Umso wichtiger ist es, die Unternehmensfinanzierung resilient aufzustellen und Zins- und Währungsrisiken abzusichern. Zudem können einzelne Zahlungsausfälle in so einer Gemengelage Firmen vor substanzielle Herausforderungen stellen.

Die etablierte Alpbacher Zins- und Währungsprognose bot wieder einen Austausch über die Zins- und Währungserwartungen zahlreicher Bankökonomen. Gunter Deuber präsentierte die aktuellen Basisannahmen von Raiffeisen Research zum Zins- und Währungsausblick 2026.

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