
Evgeniya Sharkova
Head of Trade Finance Sales
Im komplexen internationalen Geschäftsleben ist es oft schwierig, die Bedürfnisse von Exporteuren und Importeuren in Einklang zu bringen. Unterschiedliche Finanzierungsziele, geopolitische Risiken und Zinsänderungen sowie Währungsschwankungen schaffen oft Hürden, die den Abschluss eines Geschäfts gefährden können. Mit dem richtigen Bankpartner lassen sich diese Herausforderungen jedoch in Chancen verwandeln. Drei Expertinnen und Experten der Raiffeisen Bank International erörtern anhand eines konkreten Szenarios, wie diese Anforderungen erfüllt werden können.
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Stellen Sie sich vor, Sie sind ein österreichischer Exporteur, der kurz vor dem Abschluss eines bedeutenden Geschäfts mit einem serbischen Kunden für die Lieferung einer Lebensmittelverarbeitungsmaschine im Wert von 10 Millionen Euro steht. Ihr Ziel ist klar: Sie wollen die Zahlung in EUR so früh wie möglich, im Idealfall vor oder kurz nach dem Liefertermin, erhalten. Gleichzeitig ist Ihr serbischer Geschäftspartner an einem möglichst langen Zahlungsziel und einer attraktiven sowie langfristigen Finanzierung interessiert. Wie lassen sich diese Anforderungen und Ziele miteinander vereinbaren?
Heutzutage sind Risiken global. „Geopolitische Entwicklungen können weitreichende Auswirkungen in allen Regionen haben, auch in Mittel- und Osteuropa“, sagt Evgeniya Sharkova von RBI Trade Finance. „Zusätzlich zum Kontrahentenrisiko und zum politischen Risiko können die Vertragsparteien mit Währungs- und Zinsrisiken konfrontiert sein“, ergänzt Martina Zimmerl, RBI Capital Markets. Letztlich suchen Exporteure nach neuen Wegen, um sich zusätzliche Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. „Indem sie langfristige Finanzierungslösungen für ihre Kunden arrangieren, können Exporteure ein Geschäft für potenzielle Importeure attraktiver machen“, erklärt Sanin Merdžan, RBI Export Finance.
Als Exporteur ist Ihr Hauptanliegen die Gewährleistung der Zahlungssicherheit. „Von den verschiedenen Trade-Finance-Lösungen der RBI ist das Exportakkreditiv in unserem Szenario die erste Wahl“, sagt Evgeniya Sharkova. „Das Akkreditiv (LC, letter of credit) kann entweder von unserer eigenen Tochterbank in Serbien oder von einer unserer vielen Partnerbanken im Land eröffnet werden.“
„Wenn Sie die Zahlung im Rahmen des Akkreditivs beschleunigen wollen, kann das Export-UPAS-LC – usance payable at sight Exportakkreditiv - eine gute Möglichkeit sein, die Zeit bis zur Bereitstellung der langfristigen, ECA-gedeckten Finanzierung zu überbrücken“, sagt Evgeniya Sharkova. Bei einem Export-UPAS-LC stellt die Bank des Importeurs ein Akkreditiv mit hinausgeschobener Zahlung und einer maximalen Gesamtlaufzeit von bis zu 360 Tagen aus. Für eine höhere Sicherheit bestätigt die RBI das von der lokalen Bank ausgestellte Akkreditiv. Auf diese Weise mindert der Exporteur das Kontrahentenrisiko, indem er das erstklassige Zahlungsrisiko der RBI anstelle des Risikos einer lokalen Bank oder eines lokalen Importeurs übernimmt.
Eines der Hauptmerkmale des Export-UPAS-LC besteht darin, dass der Exporteur seine Zahlung im Rahmen des Akkreditivs auf Sicht erhält, d. h. bei Vorlage der konformen Dokumente. Mit dieser besonderen Form der Diskontierung im Rahmen eines Akkreditivs kann der Exporteur seinen Cashflow verbessern und seine Bilanz optimieren.
Gleichzeitig bietet das Export-UPAS-LC dem Importeur eine verlängerte Rückzahlungsverpflichtung gegenüber der ausstellenden Bank. Durch längere Zahlungsfristen stärkt der Exporteur seine Verhandlungsposition gegenüber dem Kunden. Die Zinsen für den aufgeschobenen Zahlungszeitraum gehen bei dieser Struktur zu Lasten des Importeurs.
Mit dem Akkreditiv und der anschließenden ECA-gedeckten Finanzierung kann der Exporteur sowohl das Kontrahentenrisiko als auch das politische Risiko mindern. Darüber hinaus erhält er die vertraglich festgelegte Zahlung in EUR gemäß dem vereinbarten Zeitplan. Sein serbischer Partner wiederum erhält eine Finanzierung in EUR zu attraktiven Kosten. Diese Kombination von Produkten bietet eine ideale Brücke zwischen einem LC und einer ECA-gedeckten Finanzierung.
RBI bietet attraktive langfristige ECA-gedeckte Finanzierungslösungen wie den Bestellerkredit und die RBI Shopping Line zur Finanzierung österreichischer/europäischer Investitionsgüterimporte ab EUR 2 Mio. an, die von der OeKB oder einer anderen westeuropäischen Exportkreditagentur (ECA, export credit agency) abgesichert sind.
„Für unser spezielles Szenario würden wir - sobald der Kunde die internen Risiko- und Kreditprüfungen der RBI erfolgreich bestanden hat - einen EUR 10 Mio. OeKB-gedeckten Bestellerkredit bereitstellen“, so Sanin Merdžan. „Diese Lösung verschafft dem Exporteur Liquidität und einen Wettbewerbsvorteil, während der Importeur von attraktiven langfristigen Finanzierungskonditionen aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Risikoabsicherung durch die ECA profitiert, die dem Kreditgeber zur Verfügung gestellt wird, sowie von einer raschen Abwicklung, die ihm hilft, seinen Cashflow effektiver zu steuern.“
Darüber hinaus profitieren die Exporteure von einer Abdeckung des Produktionsrisikos, was ihren Geschäften noch mehr Sicherheit gibt. „Wenn Exporteure zusätzlich zum Liefergeschäft Finanzierungslösungen anbieten, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt verbessern“, so der Experte.
Andererseits können Importeure auf diese Weise ihre eigenen Banklinien für andere Geschäfte schonen und gewinnen so mehr finanzielle Flexibilität und Verschuldungskapazität. Die Garantiegebühr der ECA kann zudem finanziert werden, was die finanzielle Belastung für den Importeur weiter verringert.
„Auch wenn das Währungsrisiko in unserem Szenario auf den ersten Blick von geringerer Relevanz ist, da der RSD ein kontrollierter Wechselkurs ist, besteht für den Importeur dennoch ein Risiko, da er einen langfristigen Finanzierungsvertrag in EUR abgeschlossen hat und die Einnahmen in RSD erzielt“, so Martina Zimmerl. „Der Importeur muss sich auf stabile Wechselkurse und Zinsstrategien stützen, um Risiken effektiv zu managen und die Finanzgeschäfte in Serbien zu optimieren, damit er sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld behaupten kann“, so die Expertin. „Deshalb ist es so wichtig, einen Partner zu haben, der sowohl die globale Situation, als auch das Makro-, Markt- und Politikumfeld vor Ort versteht.“
Unsere lokalen Experten in der Raiffeisen Bank Serbia beobachten die Auswirkungen der US-Zollpolitik genau, ebenso wie die inländischen Risikofaktoren. Aleksandra Maksimovic, Head of Treasury and Investment Banking bei unserer lokalen Tochterbank, dazu: „Trotz aller Herausforderungen ist die wirtschaftliche Abschwächung immer noch nicht in harten Daten bestätigt, obwohl sie in den kommenden Quartalen angesichts der Verlangsamung der Wirtschaft in der Eurozone zu erwarten ist.“
Auch wenn mit Leitzinssenkungen zu rechnen ist, bleibt der serbische Wechselkurs robust und wird durch umfangreiche Devisenreserven gestützt. Diese Stabilität dient als makroökonomischer Anker und ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld entscheidend. Die serbische Nationalbank (NBS) verfolgt eine konservative Geldpolitik. Ziel dieses Ansatzes ist eine moderate Verringerung der EURRSD-Zinsspanne in Anpassung an das sich entwickelnde wirtschaftliche Umfeld. Die dynamische Zinssenkungspolitik der EZB in Verbindung mit dem für 2025 prognostizierten flachen serbischen Leitzins unterstützt das Wachstum der EUR-indexierten Kreditvergabe. Es wird erwartet, dass der attraktive EURRSD-Spread auch bei weiteren Zinssenkungen der EZB und möglichen Zinssenkungen der NBS bestehen bleiben wird.
„Die Frage, ob das EUR/RSD-FX-Risiko abgesichert werden soll, hängt letztlich von der Markteinschätzung des jeweiligen Kunden sowie von seinen internen Absicherungsstrategien ab“, erklärt Martina Zimmerl. Da sich der Devisenterminmarkt in Serbien noch in der Entwicklung befindet, erfolgt die Absicherung im Allgemeinen für kürzere Laufzeiten. „Der Importeur könnte zum Beispiel 3-Monats- und 6-Monats-Termingeschäfte kaufen und bei Fälligkeit weitere Termingeschäfte prolongieren, um seine zukünftigen Kreditrückzahlungen abzusichern. Andererseits kann der Importeur, wenn der Devisenkurs gesteuert wird und die IR-Differenzen positiv sind, das Währungsrisiko vorerst nicht absichern und die Situation mit Hilfe eines starken lokalen Partners wie der Raiffeisen Bank Serbia weiter beobachten.
Zinsswaps (IRS, interest rate swaps) sind wichtige Instrumente für das Management von Zinsrisiken mit denen Parteien fixe und variable Zinszahlungen tauschen können. Sie stabilisieren die Zahlungsströme, indem sie variabel verzinsliche Schulden in festverzinsliche Schulden umwandeln oder umgekehrt, wodurch die Kreditkosten gesenkt werden können. Im Falle des oben erwähnten serbischen Importeurs, der eine langfristige Finanzierung in EUR aufnimmt, empfehlen wir, das Zinsrisiko über einen IRS abzusichern. „Unsere Tochterbank in Serbien bietet Zinsabsicherungen ab Nominalbeträgen von 500 TEUR mit Laufzeiten von 1 bis 10 Jahren im Rahmen eines lokalen Rahmenvertrages an“, erklärt Martina Zimmerl. Zusätzlich zu den erwähnten Angeboten der Raiffeisen Bank Serbia ist es erwähnenswert, dass die RBI in der Lage ist, umfassende Absicherungslösungen, Beratung und Strukturierungsexpertise auch in anderen CEE-Märkten anzubieten und damit das Geschäft unserer Kunden in der Region zu unterstützen. Besonders wichtig ist hierbei eine gute und aufrichtige Gesprächsbasis mit dem Kunden, nachdem IRS und andere Derivate komplexe Finanzinstrumente sind, die sowohl Risiken als auch Chancen bieten. Entscheidend ist, dass der Kunde ein klares Verständnis von der Funktionsweise, den Risiken und den Chancen dieser Finanzinstrumente hat.
Unser integrierter Ansatz kombiniert verschiedene Produkte und Lösungen, wie zum Beispiel unsere Expertise in den Bereichen Trade Finance, Exportfinanzierung und Kapitalmarkt und bietet so eine umfassende und auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmte Unterstützung. Mit unserer CEE-Kompetenz über die RBI-Tochterbanken bieten wir maßgeschneiderte Lösungen. Wir passen uns an Marktveränderungen an und entwickeln unsere Dienstleistungen ständig weiter, um in einem sich wandelnden geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld widerstandsfähige Finanzlösungen anzubieten. Verlassen Sie sich auf robuste Risikominderungsstrategien der RBI, um auch auf volatilen Märkten Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
Wenn Sie an unseren speziellen Angeboten in der CEE-Region über alle vorgestellten Produkte hinweg interessiert sind, kontaktieren Sie unsere Experten Evgeniya Sharkova, Sanin Merdžan und Martina Zimmerl.
Head of Trade Finance Sales
Head of Capital Markets Sales
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