
Perspektiven: Inflationsschock für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit?
Österreichs hohe Inflation wird kurzfristig dazu führen, dass österreichische Industrieunternehmen gegenüber der europäischen Konkurrenz an Boden verlieren. Dieser Inflationsschock muss jedoch nicht den Auftakt zu einem schleichenden Niedergang der heimischen Industrie darstellen. Denn wenn die Unternehmen nicht nur teurer, sondern auch besser werden, muss die Konkurrenzfähigkeit nicht leiden. Dafür sind jedoch zusätzliche Anstrengungen notwendig – und zusätzliche Belastungen müssen vermieden werden.
„In Österreich ist der Inflationsaufschlag zum Euroraum momentan besonders hoch. Das bringt mittelfristig Nachwehen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft. Für die Industrie kann das weniger ein Belastungsfaktoren werden als für den Dienstleistungssektor. Die heimische Industrie hat im letzten Jahrzehnt eine höhere Trendinflation durch Produktivitätssteigerungen auffangen können. Der jetzige „Inflationsaufschlag-Rucksack“ ist aber so groß, dass es weitere Zusatzbelastungen zu vermeiden gilt.“
Gunter Deuber, Chefvolkswirt, Raiffeisen Research, RBI
„Österreich ist derzeit im Euro-Vergleich ein „Hochinflationsland“. Den Beginn einer neuen Ära, in der die heimischen Verbraucherpreise über viele Jahre hinweg spürbar schneller steigen, zeichnet sich hingegen nicht ab. Früher oder später dürfte die österreichische Inflation wieder ins obere Mittelfeld zurückfallen. Was dann bleibt ist ein Preisniveau, das in den Jahren 2023 bis 2025 um in Summe 4 Prozentpunkte stärker gestiegen sein dürfte als in der Eurozone. Das ist „viel in kurzer Zeit“, in Summe aber weniger als in der Episode zwischen 2011 und 2022.“
Matthias Reith, Senior Ökonom Österreich Volkswirtschaft & Immobilien
Den gesamten Report finden Sie hier.


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