Biosphärenpark statt Büro: Banker mit Krampen und Astscheren

Die RBI hat sich dieser Thematik zuletzt ganz praktisch im Rahmen ihres Corporate-Volunteering-Programms angenommen und in einem Pilotprojekt aktiv einen Beitrag zum Erhalt und Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen geleistet. 
In der letzten Septemberwoche kamen zwölf Corporate Volunteers der RBI zusammen, um Sträucher und kleine Bäume auf einer Trockenrasenfläche in Bad Vöslau auszureißen, um die Natur zu schützen.  Irene Drozdowski und Felix Hohn vom Landschaftspflegeverein Thermenlinie – Wienerwald – Wiener Becken konnten den Mitarbeiter:innen schlüssig erklären, warum das zur Pflege des Trockenrasens im UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald gehört. Denn solange größere Pflanzen, die bis vor einigen Jahrzehnten noch von Weidevieh in Schach gehalten wurden, zurückgedrängt werden können, gedeihen hunderte Pflanzen- und tausende Tierarten auf diesem trockenen Boden. Dass diese Arten rar und oftmals stark gefährdet sind, macht ihren Lebensraum, der auch Heide oder Steppe genannt wird, umso wertvoller. 

Die Erklärungen von Irene Drozdowski im Zusammenhang mit der Bedeutung des Trockenrasens als ältester und artenreichster Lebensraum in Europa motivierte die Gruppe.Also machten sich die freiwilligen Helfer:innen mit Krampen sowie Astscheren ans Werk und entwurzelten und schnitten Gewächse wie Liguster, Berberitze, Blutroter Hartriegel und Eichenschösslinge. Die Kolleg:innen erfuhren dabei auch, dass das Entbuschen im Fachjargon Schwenden genannt wird und mit Maschinen nicht machbar wäre, da Tiere und Pflanzen zu sehr geschädigt würden. Augenscheinlich wurde der Kontrast ihrer Tätigkeit zum Büro- und Home-Office-Alltag insbesondere, als Tiere wie die seltene Steppensattelschrecke mit ihrem sattelförmigem Halsschild und die Gottesanbeterin mit ihren auffällig großen, dornenbewehrten Fangbeinen gesichtet wurden. 

Sabine Abfalter, CFO und Volunteer, brachte am Ende zum Ausdruck, was viele Kolleg:innen dachten: „Ich fand beeindruckend, wie viel unerwünschtes Holz ein eifriges Team in so kurzer Zeit wegschaffen kann. Wertvoll war aber auch die Theorie hinter der Aktion: Der hohe Wert des Trockenrasens für unsere Biodiversität war mir nicht bewusst. Ich habe also viel gelernt, viel geschwitzt und dabei Spaß gehabt!“

Der Trockenrasen als Kohlenstoffsenke Der Einsatz der Volunteers trug aber nicht nur zur Erhaltung der biologischen Artenvielfalt, sondern auch zum Klimaschutz bei, da im dichten Wurzelwerk der Gräser große Mengen an Kohlenstoff gespeichert werden. Gleichzeitig sind die Pflanzen des Trockenrasens bestens an Hitze und Trockenheit angepasst, wodurch sie gut für die Klimaveränderungen gewappnet sind. All diese positiven Aspekte waren es, die für Christine Würfel, Head of Group ESG & Sustainability Management, den Ausschlag gaben, den Landschaftspflegeverein im Rahmen des aktuellen RBI-Corporate-Volunteering-Programms zu unterstützen: „Es ist bestätigt, dass artenreiche, intakte Ökosysteme zur Abmilderung der Klimakrise beitragen. Neben den bestehenden sozialen Corporate-Volunteering-Projekten der RBI möchten wir einmal mehr die zahlreichen Maßnahmen, die die RBI zur Reduzierung von CO2-Emissionen setzt, auch praktisch unterstützen.“Die Teilnehmer:innen waren sich nach etwa drei Stunden Arbeit einig, dass ihre Unterstützung zwar anstrengend, aber sehr erfüllend und sinnvoll war.Der gemeinnützige Landschaftspflegeverein zur langfristigen Sicherung der biologischen Vielfalt und zum Klimaschutz in der Region in und rund um Wien engagiert sich seit 2017. Mit einem regionalen Netzwerk an Menschen und Organisationen setzt er sich für die wertvollen Naturflächen ein.  Weitere Infos zum Einsatz der RBI und zum Landschaftspflegeverein finden sich hier:

Pflege-Einsatz der RBI in Bad Vöslau | Berichte 2023 (landschaftspflegeverein.at)