
Nachhaltigkeit im Fokus – als Vorbildfunktion und in der Businessausrichtung
Bei Beginn war Nachhaltigkeit ein Thema, das nur wenige betraf. Heutzutage beschäftigen sich alle Geschäftsbereiche der Raiffeisen Bank International damit, so das Credo des ersten „RBI Climate and Environmental Business Summit. Zur Vermittlung von ESG-Wissen und zum Austausch von Informationen innerhalb der Bankengruppe trafen sich mehr als 200 Teilnehmer aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen der gesamten RBI-Gruppe, inklusive aller Nachhaltigkeitsbeauftragten, zu einer zweitägigen Veranstaltung in Wien. Dort wurde über die neuesten Entwicklungen im Bereich Sustainable Finance diskutiert.
Laut Markus Ecker, Head of Sustainable Finance der Raiffeisen Bank International, ist es nicht die Regulierung, die die RBI dazu motiviert, sondern die Absicht, etwas Richtiges zu tun, Kunden zu unterstützen und für Investoren und Mitarbeiter attraktiv zu sein. Man könne einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der nachhaltigen Transformation leisten und Kunden zusätzlich mit der ESG-Expertise helfen, wodurch sie gleichzeitig ihre eigenen Risiken, die durch den Klimawandel verursacht werden, minimieren. Die Devise der RBI ist es, den Klimawandel besser zu verstehen und nachhaltig zu wachsen.
Früher drehte es sich vor allem um die Ermittlung und Meldung verschiedener Nachhaltigkeitsindikatoren, aber heutzutage beeinflussen ESG-Themen das tägliche Bankgeschäft in allen Bereichen. Die Arbeit der Bankengruppe kann nur resistent sein, wenn unsere Kunden es ebenfalls sind. Nachhaltige Finanzierung und nachhaltige Produkte werden nachgefragt. Die RBI kann sie mit ihrer langjährigen Expertise und ihrer hohen Beratungsqualität in ihrer nachhaltigen Transformationsreise unterstützen. Green Bonds sind nur ein Beispiel für die Chance, mit neuen Produkten und nachhaltigem Kundengeschäft zu wachsen. Der RBI-Konzern hat bereits für mehr als 20 Unternehmen grüne oder nachhaltige Anleihen in einer führenden Rolle arrangiert.

Influencer mit nachhaltigen Praktiken
Influencer mit Fokus auf Nachhaltigkeit werden immer beliebter. Dieser Trend wird durch das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit umweltfreundlicher Praktiken in unserem täglichen Leben angetrieben. Die Verbraucher wenden sich zunehmend an Influencer, um sich über einen umweltfreundlicheren Lebensstil zu informieren. Influencer, die für nachhaltige Praktiken werben, haben daher das Potenzial, ein großes Publikum zu erreichen.
Insofern ist die RBI ein nachhaltiger Influencer - für Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft: „Wir müssen mehr Optimismus und Inspiration verbreiten. Eine Verpflichtung, die über das reine Bankgeschäft hinausgeht, ist ein Muss für einen verantwortungsbewussten Banker." Für den CEO Johann Strobl ist die Vermittlung von Finanzkompetenz ein wesentlicher Schlüssel, um den künftigen Wohlstand zu sichern. Daher hat die RBI in den letzten Monaten an einem neuen Ansatz für Finanzbildung gearbeitet und beispielsweise mit der „Minecraft Education Edition" eine interaktive Methode konzipiert, um jungen Schülern wichtige finanzielle Aspekte und Begriffe anhand eines Computerspiels zu vermitteln.
Christine Würfel, Head of Group ESG & Sustainability Management der RBI, informierte über das von der RBI gewählte Nachhaltigkeitsrahmenwerk der UNEP FI Principles for Responsible Banking und die erzielten Meilensteine seit der Unterzeichnung im Jahre 2021. Seitdem konnten deutliche Verbesserungen in Bereichen wie Klimawandel, Umwelt, Inklusion und Governance erzielt werden. Beispiele dafür sind Fortschritte bei den sektoralen Richtlinien für Kohle, Öl und Gas oder der Ausbau nachhaltiger Finanzierungen sowie die interne Verankerung einer soliden ESG-Governance und einer ESG-Akademie für Mitarbeiter. Es geht um, "demonstrate the change“, den Wandel sichtbar zu machen. Für Würfel ist aber klar: "Die Integration von Nachhaltigkeit in allen Bereichen ist kein Sprint, sondern ein Marathon."
Revolutionäre Veränderungen
Linda Zeilina-Cross, Keynote Speaker und CEO des Think Tank International Sustainable Finance Centre of Excellence (ISFCOE), erkannte den Einfluss von Politik, Technologie, Klimawandel und sozialer Ungleichheit. Sie bemerkte, dass die Verbindung von Nachhaltigkeit und Finanzen keine neue Idee sei, sondern schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts existiere. Sie machte deutlich, dass der Vermögensübergang zwischen Generationen, neue Technologien und eine globalisierte Informationssphäre die wichtigsten Trends für den Wandel seien. Zeilina-Cross erklärte, dass sich das Fundament der Wirtschaft radikal verändern werde. Vor allem in Zentral- und Osteuropa sieht sie noch viel Aufholpotenzial, da man aufgrund von mangelndem Wissen und einer verbreiteten Skepsis den entwickelteren Volkswirtschaften hinterherhinkt.

Best Practice und aktiver Stakeholder Dialog
Um mit dieser Revolution Schritt halten zu können und den Prozess und die Nachhaltigkeit in allen Märkten der RBI zu beschleunigen, hatten die Teilnehmer des Summits die Moglichkeit, aus Best-Practice-Beispielen zu lernen.
Der Fokus der Nachhaltigkeitsbeauftragten am zweiten Tag des Summits lag neben dem topaktuellen Thema der neuen Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren praktischer Umsetzung, auf Zukunftsthemen wie Kreislaufwirtschaft und Biodiversitat. Diese Themen konnten unter Einbindung von externen und internen Spezialisten diskutiert werden. Jakob Mayr, Sustainable-Finance-Experter vom WWF Österreich, zeigte auf Basis alarmierender Zahlen und Fakten die Dringlichkeit auf, sich auch als Bank strategisch mit dem Thema Biodiversität auseinanderzusetzen und wirksame Maßnahmen zu implementieren. Manuela Hurmuz, Credit Portfolio Management der RBI, berichtete von der Teilnahme der RBI am Biodiversitätsprojekt CircHive der Europäischen Union.
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