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Make Future Happen Hengstschläger

Klimaflucht, Emissionen, erneuerbare Energien: Wolfgang Anzengruber über unsere Zukunft

Wolfgang Anzengruber, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Verbund AG, bietet Einblicke zum Thema Nachhaltigkeit, den Umstieg von fossiler zu erneuerbarer Energie und teilt einen Blick in die Zukunft. Anzengruber, eine prominente Figur im Energiesektor, spricht außerdem über die Plattform „CEOs for Future“ und Klimaflucht. Erhalten Sie wertvolle Einblicke in diesem aufschlussreichen Interview.

 


  • By Markus Hengstschläger
  • Nachhaltigkeit

In diesem aufschlussreichen Interview befragt Dr. Markus Hengstschläger Wolfgang Anzengruber, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Verbund AG, zu Themen wie Nachhaltigkeit, den Umstieg von fossiler zu erneuerbarer Energie, Klimaflucht und vielem mehr.

Wolfgang Anzengruber engagiert sich in vielen Bereichen des Energiesektors sowie zu den Themen Nachhaltigkeit und Zukunft. Nach seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Verbund AG ist er nun als kooptierter Vorstand der Plattform „CEOs for Future“ tätig und steht regelmäßig dem Bundespräsidenten, Alexander Van der Bellen, Rede und Antwort zu Themen im Energiebereich. 

Die Plattform„ CEOs for Future“ vereint Entscheidungsträger, die die Zukunft verändern wollen. Hier liegt der Fokus auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und man versucht, wirtschaftliche Entwicklungen voranzutreiben, die positive Veränderungen hervorbringen. Eine weitere Säule ist der Generationendialog. Es soll hier vor allem am Vertrauen zwischen jüngerer und älterer Generation gearbeitet werden. Dazu werden Jugendorganisationen, wie „Fridays for Future“ oder die Pfadfinder, in den wirtschaftlichen Dialog eingebunden. 

Anzengruber ist außerdem als Berater des Bundespräsidenten im Energiebereich tätig. In regelmäßigen Intervallen steht er Alexander van der Bellen Rede und Antwort zu diversen Fragen betreffend Energie. 

Laut Wolfgang Anzengruber befinden wir uns derzeit am Anfang des Endes des fossilen Zeitalters. Das aktuelle Problem ist nicht die Knappheit der fossilen Ressourcen, sondern deren Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wir haben derzeit eine CO2-Konzentration von 400 ppm in der Luft. In den letzten 700.000 Jahren waren es nie mehr als 300 ppm. Das beeinflusst unsere Umwelt enorm. Das Verschwinden der Gletscher in Österreich ist mittlerweile nicht mehr aufzuhalten und Klimaflucht wird eine Herausforderung der kommenden Jahre.

 n Zukunft wird Strom der zukunftsträchtigste Weg sein, fossile Energie zu ersetzen. Wasser, Wind, Photovoltaik und Biomassen sind weitere Arten der erneuerbaren Energie. Insgesamt müssen Effizienz und Wirkungsgrade gesteigert werden. Ein gutes Beispiel für einen großen Wirkungsgrad ist der Gebäudesektor: Neue Gebäude können schon ungemein energieeffizient gebaut werden. Gas wird in der Industrie noch länger Bestand haben, sollte jedoch in privaten Bereichen vermieden werden.

Wenn wir uns von fossilen Energien verabschieden, verlieren wir fast alle aktuellen Energieträger wie Öl, Kohle und Gas. Daher benötigen wir als Alternative ein grünes Gas, wie Wasserstoff, das gespeichert werden kann. Wasserstoff wird daher zukünftig ein wichtiges Thema, wenn er auch in den nächsten Jahren primär in der Industrie oder bei E-Kerosin zum Einsatz kommen wird. Die Herstellung von Wasserstoff bedarf allerdings viel Strom. Laut Anzengruber muss man sich von der Vorstellung der Energieautarkie lösen, da dies nicht möglich sein wird.

Klimaflucht wird laut Anzengruber eine große Herausforderung der Zukunft. Es ist nur verständlich, dass Menschen, deren Existenz aufgrund des Klimawandels bedroht ist, in Länder flüchten, die einen höheren Lebensstandard bieten. Damit wird Österreich in den kommenden Jahren konfrontiert und vor eine Herausforderung  gestellt werden. 

Trotz allem blickt Anzengruber positiv in die Zukunft. Er ist der Meinung, dass wir alle Verantwortung übernehmen müssen und auch die Möglichkeit haben, Veränderung zu bewirken. Gewisse Veränderungen werden jedoch nur durch die Einführung bestimmter Regularien und Steuern möglich sein. Die vergangenen Krisen beweisen uns, dass wir ins Tun kommen müssen – wenn wir das rechtzeitig schaffen, ist ein positiver Blick in die Zukunft durchaus realistisch. 

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