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RBI: Zwischenbericht 1. Halbjahr 2023

  • Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen konstant
  • Deutliche Reduzierung des Russlandgeschäfts
  • Gutes Ergebnis beim EBA-Stresstest

  • By Group Communications
  • Presseaussendungen

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Halbjahr 2023 ein Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von 1,327 Milliarden Euro erzielt und damit den Wert der Vorjahresperiode (1,299 Milliarden Euro) um rund 2 Prozent übertroffen. Das Konzernergebnis betrug 1,235 Milliarden Euro und blieb um 477 Millionen Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist der Gewinn aus dem Verkauf der bulgarischen Tochterbank in Höhe von 453 Millionen Euro, der im ersten Halbjahr 2022 verbucht wurde.

„Wir sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sehr zufrieden. Die RBI hat ihr stabiles Geschäftsmodell und ihre Ertragsstärke einmal mehr unter Beweis gestellt. Besonders stolz macht uns die Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine. Trotz der enorm schwierigen Rahmenbedingungen und einer sehr konservativen Risikovorsorge hat die Raiffeisen Bank in der Ukraine samt ihren Tochterunternehmen in den ersten sechs Monaten einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 80 Millionen Euro erwirtschaftet“, sagte Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI.

Die Raiffeisen Bank ist die größte private Bank der Ukraine und ihre größte Auslandsbank. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf dem Agrarsektor. „Die Raiffeisen Bank leistet Herausragendes, um der ukrainischen Bevölkerung trotz des Krieges eine stabile Bankinfrastruktur zu bieten. Die durchschnittliche Verfügbarkeit unserer 1.460 Bankomaten liegt bei zirka 97 Prozent, die unserer 293 aktiven Geschäftsstellen bei 100 Prozent“, so Strobl.

Deutliche Reduzierung des Russlandgeschäfts

Die RBI hat im zweiten Quartal 2023 ihr Russlandgeschäft weiter reduziert. Russland trug im zweiten Quartal mit 35,1 Prozent zum Betriebsergebnis der RBI bei. Im ersten Quartal 2023 betrug der Beitrag noch 45,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Betriebserträge in Russland um 270 Millionen Euro zurück. Berücksichtig man die negativen Eigenkapitaleffekte aufgrund der starken Rubelabwertung, die nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis verbucht werden, betrug der Ergebnisbeitrag aus Russland im ersten Halbjahr minus 143 Millionen Euro. „Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck an zwei Optionen für unser Russlandgeschäft, an einem Verkauf und an einer Abspaltung. Während wir an diesen komplexen Optionen arbeiten, setzen wir die Reduktion des Geschäfts in Russland konsequent fort. Diese Reduktion zeigt sich nun auch in abnehmenden Ergebnisbeiträgen aus Russland“, erläuterte Strobl.

Seit Kriegsausbruch hat die Raiffeisenbank Russland ihr Kreditvolumen gemessen in Rubel um 35 Prozent reduziert. Die Anzahl der SWIFT-Transaktionen in Euro ist mittlerweile geringer als vor Kriegsbeginn.

Harte Kernkapitalquote (transitional) von 15,9 Prozent

Unter Berücksichtigung des Periodenergebnisses aus dem ersten Halbjahr ergibt sich eine harte Kernkapitalquote von 15,9 Prozent, wobei die ursprünglich vorgeschlagene Dividende für 2022 abgezogen bleibt. Die harte Kernkapitalquote im Falle eine Dekonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals würde 13,9 Prozent betragen und damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben liegen.

Gutes Ergebnis beim EBA-Stresstest

Die Stabilität der RBI wurde auch im jüngsten europaweiten Stresstest der European Banking Authority (EBA) bestätigt. Der Kapitalverzehr im adversen Szenario betrug 361 Basispunkte und lag damit unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Banken. Er wurde über einen Zeitraum von drei Jahren angenommen, ausgehend von der ausgewiesenen harten Kernkapitalquote von 16,02 Prozent zum Jahresende 2022.

„Wir sind mit dem Ergebnis des Stresstests zufrieden. Es bekräftigt die Stärke unserer Bilanz und die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells. Die Ergebnisse bestätigen auch, dass die RBI ohne das Russlandgeschäft ebenso widerstandsfähig ist. Das Ergebnis dieses Stresstests sowie die jüngsten Ratingbestätigungen durch Moody's und S&P unterstreichen die Solidität des RBI-Konzerns“, kommentierte Hannes Mösenbacher, Chief Risk Officer der RBI.

Ausblick

Der folgende Ausblick bezieht sich auf die RBI ohne Russland und Belarus, die jeweiligen Angaben in Klammern beziehen sich auf die bestehende geografische Positionierung. Die RBI wird mögliche Transaktionen, die zu einem Verkauf oder einer Abspaltung der Raiffeisenbank Russland und ihrer Endkonsolidierung aus der RBI führen würden, weiterverfolgen.

Der Zinsüberschuss dürfte im Jahr 2023 zwischen 3,8 und 4,0 Milliarden Euro (5,3 und 5,4 Milliarden Euro) und der Provisionsüberschuss bei rund € 1,8 Milliarden (3,2 und 3,4 Milliarden Euro) liegen.

Wir gehen davon aus, dass die Forderungen an Kunden um rund 2 Prozent (~0 Prozent) wachsen.

Wir erwarten Verwaltungsaufwendungen in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro (rund 4,0 Milliarden Euro), was zu einer Cost/Income Ratio von 51 bis 53 Prozent (43 bis 45 Prozent) führen dürfte.

Die Neubildungsquote – vor Berücksichtigung von Overlays – dürfte rund 45 Basispunkte (bis zu 60 Basispunkte) betragen.

Der Konzern-Return-on-Equity dürfte 2023 voraussichtlich bei rund 10 Prozent (rund 17 Prozent) liegen.

Zum Jahresende 2023 erwarten wir eine harte Kernkapitalquote von über 13,5 Prozent* (über 16 Prozent).

Jegliche Entscheidung über eine Dividendenausschüttung wird von der Kapitalposition des Konzerns ohne Russland abhängen.

Die mittelfristigen Ziele für Return-on-Equity und Ausschüttungsquote bleiben aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten in Osteuropa ausgesetzt.

*Unter Annahme einer Endkonsolidierung der russischen Einheit zum Kurs-Buchwertverhältnis von Null.

Der Online-Halbjahresbericht ist unter https://zb022023.rbinternational.com abrufbar. Die englische Version ist unter https://qr022023.rbinternational.com im Netz.