
Christof Danz
Corporate Spokesman
Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Halbjahr 2025 in ihrem Kernkonzern (ohne Russland) ein Konzernergebnis in Höhe von 567 Millionen Euro (plus 5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024) erwirtschaftet. Der Zinsüberschuss blieb
im Vergleich zum Halbjahr 2024 trotz der rückläufigen Zinsen in den meisten Märkten der RBI nahezu konstant. Der Provisionsüberschuss verzeichnete einendeutlichen Anstieg von 9 Prozent.
Die Forderungen an Kunden im Kernkonzern stiegen im Vergleich zum Jahresende 2024 um 2 Prozent auf rund 97,5 Milliarden Euro.
Die harte Kernkapitalquote der RBI ohne Russland betrug zum Ende des zweiten Quartals 2025 15,7 Prozent. Bei der Berechnung
dieser Kennzahl geht die RBI von einem Worst-Case-Szenario aus, in dem sie die Raiffeisenbank Russland entkonsolidieren muss und dabei deren gesamtes Eigenkapital verliert.
„Ich bin mit dem Halbjahresergebnis angesichts der Zinssenkungen in der Eurozone und unserem wichtigsten Markt Tschechien
zufrieden. Die RBI hat ihre Ertragsstärke erneut unter Beweis gestellt“, sagte RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl.
Die Risikokosten und die Qualität des Kreditportfolios zeigten im ersten Halbjahr 2025 eine erfreuliche Entwicklung. Die Risikokosten beliefen sich auf 108 Millionen Euro. Während die Zahl der Kreditausfälle weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau blieb, erhöhte die RBI ihre Risiko-Overlays im ersten Halbjahr, um auf das unsichere makroökonomische Umfeld angemessen zu reagieren. Die NPE Ratio verbesserte sich im ersten Halbjahr auf 1,8 Prozent.
„Dank der positiven Entwicklung der Risikokosten im ersten Halbjahr können wir unsere Prognose für das Gesamtjahr reduzieren. Wir erwarten nun eine Neubildungsquote im Kernkonzern von rund 35 Basispunkten, während wir ursprünglich bis zu 50 Basispunkte angenommen hatten“, erklärte RBI-Risikovorstand Hannes Mösenbacher.
Bis auf die Anpassung der Neubildungsquote bleibt der Ausblick der RBI für das Geschäftsjahr 2025 unverändert.
Weitere Reduzierung des Russlandgeschäfts
Die RBI setzte die Reduzierung ihres Kreditportfolios in Russland im ersten Halbjahr fort und liegt vor dem mit der EZB vereinbarten Zeitplan. Auch das Einlagenvolumen nahm weiter ab. Aufgrund der starken Aufwertung des russischen Rubel im ersten Quartal 2025 sind diese Fortschritte vor allem in der lokalen Währung sichtbar. Der Ergebnisbeitrag der Raiffeisenbank Russland zum Gesamtkonzern wurde massiv durch die von einem russischen Gericht der Rasperia Trading Limited zugesprochene Schadenersatzsumme belastet, die vom Konto der Raiffeisenbank bei der Russischen Zentralbank eingezogen wurde.
Inflation stabilisiert sich, geopolitische Unsicherheiten bleiben
Das erste Halbjahr 2025 stand im Zeichen von geopolitischen Unsicherheiten, die aber die Stimmung von Wirtschafts- und Finanzmarktakteuren nur wenig belasteten. Für das zweite Halbjahr erwarten die Experten von Raiffeisen Research, dass erhöhte US-Zölle die Export- und Konjunkturentwicklung in Europa dämpfen werden. Mittelfristig könnten das deutsche Infrastrukturpaket und steigende Verteidigungsausgaben für eine Belebung der Konjunktur sorgen. Der Konjunkturausblick für 2025 ist auf Länderebene sehr unterschiedlich. Während Polen und die Länder am Westbalkan einen deutlichen BIP-Zuwachs verbuchen dürften, stehen Österreich, Rumänien und Ungarn weiterhin am Rande einer Rezession. In den meisten Ländern Zentral- und Südosteuropas stabilisierte sich die Inflation auf einem erhöhten Niveau. In der Eurozone pendelte sich die Teuerung in der Nähe des Notenbankziels ein. Damit ist das Potenzial für weitere Zinssenkungen eingeschränkt.
Hier finden Sie Tabellen zum Ergebnis:
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